noch in Arbeit

Besuch bei der Astronomische Vereinigung mittlerer Bayerischer Wald e.V.
Durch einen Aufruf, bei „Astronomie.de“ Rubrik Suchen, entdeckte ich im letzten Herbst 2002 einen kurzen Artikel über den möglichen Aufbau einer Volkssternwachte auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände in ca.900m Höhe.
Noch am gleichen Abend nahm ich per E-Mail Kontakt auf, um die Sternfreunde dort einmal zu Besuchen. Wie das denn so geht, klappte es mit einer Terminvereinbarung erst beim dritten Anlauf, für ein paar Tage ab dem 1.Mai 03.
Mit meiner Frau und Zwei Feldstechern, ohne die reist kein Sternfreund, ging die Fahrt um 8,00 Uhr von Hürth in Richtung Bayerischer Wald los.
Nach einem kleinen Kringel in Deggendorf, ging`s bei schönem Wetter, über die Ruselbergstrecke vorbei an Regen nach Kirchdorf im Wald.

Wenn ich bis 14,00 Uhr beim Touristenzentrum in Kirchdorf bin, so war ausgemacht, bekommen wir dort die bestellte Unterkunft. Um 14,15 Uhr waren wir da, klar der Kringel in Deggendorf, aha die Tür ist zu! Also ein kühlen schluck aus der Flasche Wasser, natürlich noch den 1. Vorsitzenden Werner per Handy angerufen, der hatte alles für uns organisiert besser wie bei einem Reise – Veranstalter, und so verabredeten wir uns am Rathhaus, wo Er uns dann abholen kam.
Zu meiner Frau sagte ich, schau mal Er kommt, selbes Hobby selbe Automarke also die Chemie stimmt schon mal. Nach freundlicher Begrüßung brachte Er uns zur Ferienwohnung und wir verabredeten uns für den späten Nachmittag.
Wie abgemacht wurden wir abgeholt und die kurze Fahrt ging zu seiner Sternwachte.

Die Sternwachte von Werner Wimmer mit C11 und Vixen-Refraktor auf fester Betonsäule unter der 3m Kuppel.

Skywatcher Refraktor 150/750 auf CG Montierung draußen vor der Kuppel.

Schnell wurde die Kuppel geöffnet und wir konnten noch einen Blick auf die Sonne richten und eine große Fleckengruppe beobachten.

Am folgenden Tag waren wir dann bei Seinem Sternfreund Benny verabredet.
Dort konnten wir den Rohbau einer Haussternwachte sehen, auch hier soll das Teleskop in einer drehbaren Kuppel untergebracht werden. Die dann vom Arbeitszimmer aus, über einen überdachten Balkon, schnell erreichbar ist. Aber schon jetzt wird die Plattform von Benny eifrig für Beobachtungen genutzt.

Benny hat ein sehr schönes Anwesen mit Pferdekoppel einigen Wasserbecken und einem Angel- und Badeteich.
In Haus und Grund steckt schon eine Menge Eigenleistung, aber selbst nach Fertigstellung der Sternwachte hat Er noch manche Idee die verwirklicht werden soll. Viel Glück dafür! Und vielen Dank für den interessanten Nachmittag.
Bei dem folgenden Abendessen in einer Gastwirtschaft in Zwiesel wurde mir eröffnet, dass es morgen bestes Beobachtungswetter geben werde und es gelungen war, eine kleine Gruppe um Sternfreund Günter für den 3.5.03 zu einer Beobachtungsnacht zusammenzutrommeln.

An folgenden Abend, wir hatten den Tag zur Besichtigung Ortes und der Umgegend genutzt, wurden wir von Benny und Werner abgeholt und so (flogen xxx Quatsch ) fuhren wir, Streng nach der Stv.O zu Günther Stumpp, der in Spiegelau einen ASTRO-SHOP betreibt. Dort waren schon einige NGC- Jäger eingetroffen, denn es sollte den Objekten in den Sternbildern Drachen, Großer Bär, Jagdhunden, Löwe, und vor allem in der Jungfrau an den Kragen gehen. Nach etwas Kaffee und Kuchen und der Justierung eines neuen 10“AOM Dobson, sowie etwas Fachgesimmpel, ging die Fahrt zu eines Bauern grüner Wiese, an deren Feldweg die Fahrzeuge aufgereiht schnell entladen wurden. Einige Minuten später standen an der Wegbiegung etwa 12 Teleskope und zwei Großfeld – Bino´s. Als dann die Dämmerung hereinbrach, wurden noch eben der Mond, dann die Ekliptik hinauf zu M1, Saturn und M35, nach M44 und Jupiter in Augenschein genommen.

Als wir uns dann nach Osten wendeten, kündigte sich über unseren Köpfen eine tolle Spechtelnacht, durch das jetzt schon bis zum Horizont sichtbare Milchstraßenband an.
Und so kam es, dass ich als S…preußiger Gast – Spechtler, mit meinem kleinen 8×40 mm und dem 10 – 30 X 60 mm Feldstecher bewaffnet, zu wenig Ohren hatte um überall die neue Sichtungsmeldungen mittzubekommen. Die von allen Seiten zu hören waren.
Noch hatte ich Augen genug um alles ausgiebig zu betrachten. So machte ich einen nächtlichen Stafettenlauf und schaute bald hier und bald mal dort durch alle Rohre, mit der kurzen Frage was ist zu sehen, darauf eben so kurz die Antwort M84/86 oder 104 usw. und so purzelten die Sichtbarkeitsrekorde mit den verschiedenen Teleskopen reihenweise.
Meistens mit einem kurzen Ausruf, wie ihr glaub´s net, ih denk ich krich´nen Einlauf 9 Stück im Blickfeld um M86 oder aus Richtung Groß -Feld – Bino.
Hilfe! die krieg ih gornet all in mei Puppil´n usw.
Dann der stolze Dobson Besitzer, der zuerst mit Turbulenzen im 10“ AOM zu kämpfen hatte, dann nach verschließen der unteren Spiegelöffnung mit der AOM Teleskop – Baskenmütze in wahre Jubelrufe ausbrach und dann mehr als 25 galaktische Erssichtungen mit einem eigenen Teleskop hatte.
Oder der Hammer mit dem 16“ Gitter-Rohr – Dobson mit Meade – Spiegel: Komm schau mal fünf Stück im Blickfeld bei M88 / M91, Mensch Klasse! Hier auch, meldete sich eine Stimme zwischen unseren Füßen!
Der schaute durch den als Edelsucher umgebauten 114 / 500 mm Bresser Newton, stielecht als kleiner Gitter – Rohr Newton unten an der Spiegelbox des großen angebaut.
Tatsächlich der Kleine zeigte sie auch alle Galaxien! Alle wollten es mit eigenen Augen sehen, sonst glaubt es uns keiner. Der will dem Großen in nichts nachstehen waren die Antworten, oder bei der Nacht kannst selbst mit einem Zahnspiegel nicht vorbei schauen.
Und, wer heute nicht Beobachtet hat, der soll sich für seine Geräte bei „Ebay“ einen Platz reservieren lassen.
Gegen 1 Uhr 30 sauste noch eine ziemlich helle Feuerkugel sehr flach scheinbar über eine Baumreihe im Südwesten, die aber nur von zwei oder drei Freunden gesehen wurde. Die Anderen klebten mit Ihren Augäpfeln in den Okularen und Trichterten sich eine Galaxie nach der Anderen durch die Pupillen oder sie waren in die Astro – Bibel, auf der suche nach Helligkeitsangaben für gesehen Galaxie vertieft.
Es war keine leise Nacht auf dieser Wiese, was ja sonst erwünscht ist, aber ich denke mal Alle waren von der tollen Durchsicht und den Sehergebnissen überrascht und deshalb nicht Sprachlos.
Ich fand die Nacht und die Kumpel klasse und damit war mein Urlaubziel für diese Sommer schon gefunden.
Also diesmal nicht nach Süd – Frankreich, sondern nach Kirchdorf im Wald wo dir Sterne die Hand geben.