G2-Astro Tipp 3

Guter Einblick oder ständig Fokussieren ! / ?

Nach vielen Anfragen, Diskussionen bei Astrotreffs oder an Beobachtungsabenden, möchte ich hier von meinen Erfahrungen zum Fokussieren berichten!

Dazu schrieb ich mal auf einen solchen Hilferuf wie: Ich kriege nicht richtig scharfgestellt, ich suche ständig durch drehen den besten Fokus!

Der Grund für oft zu schnelle Urteile: Mein Teleskop ist sicher nix! Hat nicht alle Ursachen nur in der Optik oder Mechanik! Astro – Autor Martin Elsässer sagte öfters richtig, wie wichtig ein gut positionierter und ruhiger Okulareinblick ist! Dass wird zwar zur Kenntnis genommen, aber oft dann sein eigenes Verhalten am Okular unterschätzt!

Die Position für den besten Einblick hat sehr enge Grenzen! Die meisten Okulare sind da sehr unterschiedlich empfindlich, was die Einblickposition betrifft. Man kann sich aber selber helfen den sicheren Einblick besser zu halten, dazu sollte man:

1. eine Sitzgelegenheit benutzen, in der Höhe verstellbar, denn wir schwanken im Stehen doch sehr, damit man wirklich auch die Chance hat das Auge in der richtigen Position und zwar parallel + gerade über Okulareinblick bringen kann.

Nachgeführte Teleskope sind hier stärker im Vorteil als manche glauben, es entscheidet oft, ob ein Detail gesehen wird oder nicht! Ein nicht verstellbare Hocker führt dazu, das Du meisten schräg auf das Beugungsscheibchen blickst, der ja als Kegel ankommt, spitz durch Fokuspunkt geht dann als Kegel wieder rauskommt, wenn das Auge jetzt nicht gerade da draufblickt, schaust Du immer auf die Fläche eines Kegelschnittes, der auch noch in Bewegung ist! So erwischst Du nur äußerst selten den Schärfepunkt!

Bild wird noch gegen ein Besseres ersetzt!

a = beste Position Zentral von Oben auf den Lichtkegel!

b = ergibt einen Kegelschnitt vom Lichtkegel, erzeugt Unschärfen und man ist gewillt ständig nachzufokussieren!

c = außerhalb der Lichtkegelachse, so sucht man ständig nach der richtigen Einblickposition  

2. Das Freie und das beobachtende Auge frei von Störungen aus dem Umfeld zu halten. Dazu kann man eine Augenklappe, für das freie Auge benutzen, sowie eine dunkle Umgebung für das sehende Auge schaffen, z. B. mit einer Sichtblende aus Tuch auf Ständer oder ein schwarzer Schirm um auch Streulicht aus der Ferne abzuhalten.

Bei viel Streulicht  aus dem Umfeld, kann man bei einem hellen Newtontubus ein Stück schwarze Velourfolie in einem weiten Bereich um den Okularauszug kleben. Von komplett schwarzen Tuben halte ich aber nix, da ich schon +70° C bei Astrotreffs darauf gemessen habe, und dann ein sonst hervorragender ED – Refraktor nun einen Bilderbuchmäßigen Dreiecks Asti zeigte!

So am Okularauszug positioniert, mach ich es schon seit Jahren, wenn ich Mondformationen + Planeten beobachte! oder zeichne! Warum der Aufwand? > Erst wenn das Auge bei der Beobachtung, weitgehend frei von solchen Ablenkungen ist, stellt sich der richtige Seheindruck ein. Denn der Schärfepunkt vom Auge, wandert stetig unkontrolliert von Detail zu Detail, im Okularfeld umher.

Bei mir beruhigt Es sich das nach ca. 15 – 20 Minuten. Die Augenklappe, ermöglicht es Dir erst vollkommen unverkrampft, ohne das andere Auge zu lange zukneifen zu müssen, für längere Zeit zu beobachten. Von Minute zu Minute merkt man dann geradezu, wie dem Auge immer mehr Details offenbar werden. Und jede Teleskopgröße hat da Bereiche, wo das zum Tragen kommt!

Bei Jupiter die Wolkenstreifen, der große Rote Fleck oder die Monde selbst neben dem Planeten, in der Beweungung schon nach 20- 30 Minuten erkennbar und die Mondschatten vor den Jupiterwolken.

Und man wundert sich z.B. warum einem die Sichtung der Jupitermonde über den Wolkenstreifen, anders als die Schatten von Diesen, so oft nicht gelungen ist, obwohl es mit der Teleskopöffnung doch leicht möglich sein sollte!

Ob am Planeten, Mond oder Kugelsternhaufen es ist immer das Gleiche, da das Auge nicht mehr hin und her springt im Sehfeld, erfasst man nun Details die man zuvor nie gesehen hat. Es scheint so als hätte man Öffnung dazu gewonnen, in Wirklichkeit aber, hat man erst jetzt das Mögliche mit seinem Teleskop gesehen. Hier ist der geschubste Newton etwas iim Nachteil, der das Auge nicht nicht so lange zur Ruhe kommen lässt, als mit motorisch nachgeführte Teleskope!

Das kann man mit immer mehr Öffnung und 100° Okularen nur bedingt wettmachen, da hier dem Auge zu viel Helligkeit angeboten wird, oder das stärker wirkende Seeing, wieder die Details verschluckt! Die zunehmenden Seeingprobleme reduzieren dann zunehmend wieder die Einsatzfähigkeit der größeren Öffnung!

So zum Beispiel am Mond, mit dem „Kleinen Mondatlas“ von Antonin Rükl http://www.amazon.de/Kleiner-Mondatlas-Mondkarten-jedes-Fernrohr/dp/3938469161

Mit dem arbeite ich schon seid 1985 und habe immer noch nicht alles gesehen, was darin aufgezeigt wird. Auf dem Mond zeigen sich Rillen und Buckel, winzige beleuchtete Bergspitzen. Man kann durch die Beschreibungen den Mond nach den kleinsten, mit dem Teleskop noch sichtbaren Kratern suchen. Heute, wenn man will auch mit noch besseren Mondkarten aus dem Web!. . . . . . Bei den Kugelsternhaufen, treten die helleren Sterne über dem Zentrum stärker hervor und vermitteln so, mit den Lichtschwächeren zum Rand der Kugel hin, den plastischen Eindruck. Ja das ist ein wirklicher Kugelsternhaufen er schwebt dierkt vor dem Hintergrund. Lezteres wird mit dem Binoansatz erst richtig plastisch!

Hört sich vielleicht so an, als muss man den Faktor „ruhiger Einblick“ nicht wirklich, so wichtig nehmen! Es gibt Leute die haben weniger Probleme, weil sich ihr Auge darauf einstellt den Fokus zu finden, oder Sie merken oder wissen es garnicht, dass es noch besser geht! Aber wer es einmal so bei einer guten Durchsicht erlebt hat, wird genau den Sehgenuss immer wieder suchen.  

Dann kan man sowas mit klenem Teleskop zeichnen! Hier die Mond – Zeichnung vom 11.09.2014 aus Hürth – Germany von 23 Ur 15 – 23 Uhr 50

mit 70 / 700mm “ Lidl Teleskop “ auf stabilisierter Original Astro 3 Montierung EQ3 – 1 + Antriebsmotor

 

Die Krater Cleomedes; Burckhardt, Peirce + Swift, mit Vergrößerung von 100 -194 Fach Wie komme ich darauf?

Dazu ist ein einfacher Nachführmotor für ca. 40,- Euro Sinnvoll, ermöglicht Der doch erst die Beobachtung, ohne dauerndem hantieren an den Antriebswellen!

Der Tipp, von einem Uhrmacher hier vor Ort brachte mich darauf, der sich extra eine einstellbare Lupen Brille mit einklappbaren 2x; 4x; 8x; Vergrößerungen, mit einer totalen Augenabdeckung für das andere Auge angefertigt hat! Weil Ihm die Details verschwammen, da das Auge mit der Klemmlupe immer zutränte und Er dadurch immer wieder eine zeitlang absetzen musste!

Seitdem kann Er sich Stundenlang auf die Restaurierarbeit konzentrieren! Den gleichen Tipp bekam ich schon 1971 von Hans Oberndorfer an Bayerischen Volkssternwarte München, > https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Oberndorfer  > bei einem seiner Astronomie – Kurse dort! Ich hatte mit dem 114/900mm Quelle Newton, Jahrelang Mond und Planeten beobachtet und Schwierigkeiten gehabt das zu sehen, was in den Astrobüchern und Zeitschriften für diese Öffnung als Sichtbarkeitsgrenze beschrieben wurde. Erst mit den oben geschilderten Maßnahmen, zeigte sich sofort am ersten Abend ein durchschlagender Erfolg! So gelang meine erste Sichtung von Ganimed´s Mondkugel über den Wolkenbändern, mit dem nachfolgendem Mondschatten 45min später! Es gelang mir neben den Mondkrater Sabine und Ritter, die drei Krater der ersten Mondfahrer sicher zu finden, Armstrong, Aldrin und Collins!

Später mit meinem 125 / 1300 Lichtenknecker Refraktor und beseren Okularen, fand ich kleinste Kater in anderen Kratern, Rillen, schmale und auch extrem flache Täler und Buckel. Ich begann Ihre Dimensionen einzuschätzen und deren Maße in anderer Fachliteratur zu suchen. Wurde ich nicht fündig begann ich mit einem alten Messokular aus Wetzlar, die Schattenlängen die Berghöhen oder Rillenbreiten auszumessen. und mit bekannten Rillen – und Krater – Maßen zu vergleichen.

Was recht genau gelang, wie ich später an besseren Mondatlanten feststellen konnte! Dann folgten die Beobachtungen, mit dem gebraucht von Vehrenberg angeschaftem Orangen C8 in gleicher Weise, fasst bis zum Exzess wurde auch damit ausgelotet was geht!

Die nächsten Jahre, stöberte ich auf dem Mond allem nach was ich an Interessantem, in dem kleinen Mondatlas von Atonin Rükl und aus anderen Quellen fand! Jetzt mit größer Optik 12″ Newton, geht es wieder von neuem los die Grenzen auszuloten. Aber schon die ersten Beobachtungen zeigten, er wird sicher weniger von Zuhause aus eingesetzt, eine Nachführung dafür muss auch her! Ich weiß dadurch jedenfalls recht gut, ab wann und ob ich etwas sehe, und kann sofort beurteilen, ob ein flüchtiger Einblick eines Interessierten, an meinem Telskop die Details erfasst hat oder nicht! Auf Nachfragen nach dem Detail, ( kleiner Krater links oder die Rille darunter ) stellt sich immer heraus, nein das sah ich nicht! Bei nochmaligem sehen mit der Anleitung, kam dann sofort der Seherfolg!

Ich wünsche Euch viel Erfolg, auch es mit dieser Methode mal auszuprobieren. nach diesen Grenzen zu Suchen!